Warum dein Bauchgefühl dein bester Ernährungsexperte ist

Euch geschehe nach eurem Glauben. (Matthäus 9.29)

Ob du denkst, du kannst es, oder du kannst es nicht: Du wirst auf jeden Fall recht behalten. (Henry Ford)

In diesen Sätzen kommen alte Weisheiten zum Ausdruck, die dir zeigen, dass es deine Glaubenssätze und Überzeugungen sind, die bestimmen, wie du die Welt erlebst.

Es sind unsere Sinne, durch die wir die Welt erfahren.

In jeder Sekunde entscheidet dein Unterbewusstsein entsprechend deiner Überzeugungen, welche Informationen durch die Sinne aufgenommen und wie sie verarbeitet werden.

Das gilt nicht nur aber auch für unsere Ernährung.

So kann es sein, dass du, weil du fest davon überzeugt bist, dass dir bestimmte Lebensmittel schaden –

und das muss dir noch nicht einmal bewusst sein, dass du das glaubst! –

aufgrund dieser Überzeugung bestimmte Symptome entwickelst, nachdem du sie gegessen hast.

Und so sagen wir dann:

  • Ich bin allergisch auf Haselnüsse.
  • Gluten darf ich nicht essen.
  • Nach zu viel Kaffee kann ich nicht schlafen.
  • Obst soll man abends nicht mehr essen.
  • Kohlenhydrate machen dick.
  • Eier erhöhen den Cholesterinspiegel.

Und so weiter.

Du hast bestimmt eigene Ernährungsmythen angenommen, ohne sie je hinterfragt zu haben

Natürlich gibt es auch zig positive Glaubenssätze über unser Essen, zum Beispiel:

  • Vitamine sind gesund.
  • Ein Apfel am Tag erspart dir den Arzt.
  • Der Körper braucht Kalzium.
  • Ein Glas Wein schützt das Herz.
  • Omega-3-Fettsäuren sind sehr gesundheitsfördernd.
  • Honig hilft bei Heiserkeit.

Von welcher Seite du dich auch dem Thema Ernährung näherst, du wirst immer auf Glaubenssätze treffen.

Glaubenssätze sind Kopplungen, die geschaffen sind, um zwei oder mehr Dinge, die ursächlich nichts miteinander zu tun haben, in ein bestimmtes Verhältnis zu setzen.

Diesen Glaubenssätzen oder Kopplungen kannst du zustimmen oder sie ablehnen.

Viele Menschen essen Vollkornprodukte, weil sie der Überzeugung sind, Vollkorn sei gesund. Tatsächlich gibt es aber viele Menschen, die Vollkorn gar nicht vertragen. Sie bekommen Bauchschmerzen, Blähungen oder schlimmere Symptome und ignorieren die Signale, die ihnen der Körper sendet. Sie vertrauen nicht auf ihre somatische Intelligenz. (Quelle)

Und was auch immer du als wahr angenommen hast, dein Organismus wird dir zuverlässig deine Überzeugungen widerspiegeln.

  • Wenn du glaubst, du verträgst keine Nüsse – dann wird dir dein Körper unangenehme Symptome zeigen, falls du welche isst.
  • Wenn du glaubst, dass dich Spinat „groß und stark macht“, dann wird dein Körper das bestmöglich für dich umsetzen.

Mit anderen Worten:

  • Dir schmeckt, woran du glaubst und
  • es nährt dich das, was du glaubst!

Die für dich optimale Ernährung beginnt damit, dass du herausfindest, welche Grundüberzeugungen über Nahrungsmittel, Gesundheit, Schädigung usw. seit vielen Jahren in deinem Bewusstsein und noch viel mehr in deinem Unterbewusstsein aktiv sind.

Die entspannteste Art, dich zu ernähren, wäre, wenn du nach deinen eigenen Überzeugungen isst

Dann wäre auch alles, was du isst, für dich gesund (Vergiftungen durch Pestizide oder verdorbene Lebensmittel ausgenommen!).

Entspannung bedeutet für deinen Organismus, dass er sich im Parasympathikus befindet:

Der Parasympathikus bringt den Menschen in einen Ruhezustand – er sorgt zum Beispiel dafür, dass die Herzfrequenz und der Blutdruck sinken und die Verdauungsaktivität steigt. (Quelle)

Alles, was deinem Organismus kein Stress bedeutet und ihm Erholung bringt, hält dich gesund und stellt keine Belastung dar.

Wäre es also nicht das Beste für dich, deinem Körper auch durch deine Glaubenssätze bezüglich Ernährung keinen Stress zu machen?

Wie könnte dir das gelingen?

intuitives Essen

Nun, den ersten Schritt habe ich bereits genannt:

  • Lerne die Glaubenssätze deiner Ernährung kennen.

Tipp 1

Hierzu nimmst du dir etwa 30 Minuten Zeit und notierst alles, was dir zum Thema Ernährung einfällt. Alles, was du jemals gelesen, gehört, alles, dem du zustimmst oder das du ablehnst.

Und ja, es wird eine Menge sein!

Und am nächsten und übernächsten Tag machst du das noch einmal.

Nur so nebenbei:

Als ich diese Aufgabe für mich gemacht habe, habe ich ein dickes Ringbuch vollgeschrieben und war wirklich erstaunt, wie viele Glaubenssätze und teilweise abstruse Kopplungen zusammengekommen sind.

Tipp 2

  • Der nächste Schritt besteht darin, dass du ein kleines Notizbuch bei dir trägst oder in deinem Handy notierst, wenn du dir spontan ein Lebensmittel verbietest. Versuche später herauszufinden, warum du dir das verboten hast.

In diesem Schritt geht es darum, dass du an die Glaubenssätze heran kommst, die in deinem Unterbewusstsein gespeichert sind und die dich noch viel mehr beeinflussen, als die bewussten Überzeugungen, die du im Schritt davor für dich herausgefunden hast.

Lass dir Zeit mit dieser Arbeit.

Je mehr du dabei über dich erfährst, umso mehr wird auch der Prozess des Loslassens eingeleitet, nämlich von all den Ernährungsmythen, denen wir täglich ausgeliefert sind.

Und ganz nebenbei wirst du lernen, deiner eigenen Geschmacksintuition zu vertrauen.

Und das ist auch schon

Tipp 3

  • Lege deine Geschmacksintuition frei.

Ganz einfach gesagt: Nur du kannst schmecken, was dir gut tut

Wenn du erkannt hast, dass das, was dich dick macht, vor allem in deinem Kopf stattfindet – und du diesen Glaubenssatz abgelegt hast -, dann kann dich auch keine Schokolade dick machen.

Und wenn sie es doch tut, dann weil ein Glaubenssatz in deinem Unterbewusstsein bezüglich Schokolade immer noch aktiv ist.

Nebenbei bemerkt: Dass Schokolade dick macht, ist kein Naturgesetz, denn dann müsste es bei allen wirken.

Und wie viele Menschen kennst du, die haufenweise Schokolade essen und topfit aussehen?

Alles, was kein Naturgesetz ist, muss auf dich keine Auswirkungen haben – es sei denn, du lässt es zu.

Die eigene Geschmacksintuition wieder zu entdecken, ist gar nicht so einfach, denn vieles, von dem, was wir essen, würden wir nicht in der Natur vorfinden.

Tipp 4

Auf dem Weg zu deiner unverfälschten Geschmacksintuition ist dir Achtsamkeit eine gute Hilfe. Das bedeutet, dass du:

  • bewusst kaust
  • langsam isst
  • dich nicht ablenken lässt, also nichts anderes tust, als zu essen.

Dieses achtsame und gleichzeitig intuitive Essen in unserer hektischen Zeit zu kultivieren, heißt, dass du dir mehr Zeit für das Essen nimmst als bisher.

Essen soll nichts mehr sein, was nebenbei geschieht, sondern es soll ins Zentrum deiner Aufmerksamkeit kommen.

Wenn das geschieht, kann ein optimaler (und ohne deine Glaubenssätze auch) stressfreier Verdauungsprozess in Gang gesetzt werden. Dieser beginnt schon mit der Aufnahme des Essens durchs die Geruchsnerven und nicht erst im Magen-Darm-Trakt.

Intuitives Essen bedeutet, dass du das isst, wonach sich dein Körper gerade sehnt zu einer Zeit, wann es ihm passt

Dafür musst du auf die Signale achten, die er dir sendet. Es werden weniger Signale wie „Schokolade muss her!“ oder „Eine Schweinshaxe wäre jetzt toll!“ sein.

Der Körper greift auf die Sprache zurück, die ihm sowieso von der Biologie durch die Geschmacksnerven gegeben ist:

Der Impuls deines Körpers wird also entweder

  • süß
  • sauer
  • salzig
  • bitter

sein.

Von Schwangeren geht ja das Gerücht um, dass es sie manchmal zu ganz besonderen Gelüsten zieht. Das ist ein deutlicher Hinweis darauf, was dem Körper gerade gut tun würde oder was ihm fehlt und was aufgefüllt werden sollte.

Damit wäre ich auch schon bei einem berechtigten Einwand:

Ist intuitives, achtsames Essen nicht auch nur ein Glaubenssatz, dem ich zustimmen kann oder nicht?

Lass uns dafür das Essverhalten von Babys und Kleinkindern anschauen, die noch natürlich und instinktiv essen.

  • Babys essen, wenn sie Hunger haben.
  • Sie essen so viel, wie sie brauchen und das, was ihrer biologischen Veranlagung entspricht (Muttermilch).
  • Sie hören auf, wenn sie satt sind und dann ist ihnen egal, was mit dem Rest geschieht.

Was du daraus lernen kannst:

  • Prüfe das Essen mit deinen Sinnen.
  • Iss, was dir gut tut.
  • Verbiete dir nichts.
  • Du musst nicht für schlechte Zeiten anfuttern.
  • Dir nimmt keiner etwas weg.
  • Du musst nicht essen, weil „Mittagszeit“ ist.
  • Du darfst nachts essen, wenn du Hunger hast.

Beim intuitiven, achtsamen Essen gibt es keine Verbote und auch keine Gebote. Die einzige Regel lautet:

Iss, was dein Körper gerade braucht

Wenn er nichts will, gib ihm nichts.

Wenn er etwas will, forsche tiefer, welche Geschmacksrichtung er braucht.

Und dann befriedige dieses Bedürfnis nach salzig, süß, sauer oder bitter mit dem, was du gerade im Hause oder im Büro hast oder kaufe ein Nahrungsmittel mit einer solchen Geschmacksrichtung.

Iss soviel davon, wie du magst und dann höre auf.

Mehr musst du nicht tun. Alles weitere erledigt dein Stoffwechsel in aller Ruhe und zu deinem Wohlbefinden.

Die Vorteile des intuitiven Essens:

  • Das Wunderbare am intuitiven Essen ist, dass du keiner Ernährungsrichtung irgendeiner Art mehr folgen musst.
  • Du bist unabhängig von den Meinungen anderer, denn du erspürst am besten, was deinem Körper gut tut.
  • Intuitives Essen ist eine Lebenseinstellung. Denn wenn du deiner Intuition bei der Lebensmittelauswahl vertraust, wirst du ihr auch bei anderen Entscheidungen den Vorzug geben.
  • Du bist weniger manipulierbar und musst keinem Trend folgen.
  • Weil du deinem Organismus zur richtigen Zeit das richtige Nahrungsmittel in der optimalen Menge gibst, arbeitet dein Stoffwechsel auf höchstem Niveau.
  • Stress lähmt die Verdauung und macht krank. Entspannung fördert deine Gesundheit und dadurch auch dein Glück.

Overall, the authors of this review article conclude that intuitive eating helps participants develop a healthier relationship with food resulting in improvements in blood pressure, lipids, and cardiorespiratory fitness — even in the absence of weight loss. In addition, intuitive eating has positive psychological benefits including decreased depression and anxiety, increased self-esteem, and improved body image. (Quelle)

Wann startest du dein intuitives Essen und reist mit leichtem Gepäck?

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