Myome und die Rolle der Frau

Dr Miho Nonami spricht auf der 8. META-Health Conference in Mumbai 2017 über die Sensibilisierung und Beeinflussung von Gesundheitsbedingungen für Sexualorgane durch soziale Werte in Japan:

Übersetzung:

„Eigentlich wollte ich über den sozialen Stand der Frauen in Japan sprechen, aber da das ein so weites Feld ist, werde ich mich darauf fokussieren, wie Myome der Gebärmutter in Zusammenhang mit sozialen Wertvorstellungen stehen.
Ich selbst bin als praktische Ärztin ausgebildet, und arbeitete als Pathologin in Japan. Mit META-Health wurde ich in Großbritannien bekannt, und bildete mich dort zum Master Practitioner aus – nun leite ich selbst die Ausbildungen in Japan! Ausserdem bin ich in EFT (Emotional Freedom Technique, Klopfen) qualifiziert, und bin spirituelle Heilerin.

Myome sind die häufigsten Tumoren in der Gebärmutter: 20-30% aller prämenopausalen Frauen sind davon betroffen – gemäß einer Umfrage in den USA kommen sie bei schwarzen Frauen sogar dreimal häufiger vor als bei weissen! Der benigne Tumor besteht aus glatter Muskulatur. Symptome hängen von seiner spezifischen Lage ab, und sein Wachstum wird durch Übergewicht sowie durch Überschuss an Östrogen gefördert.

Das Gewebe entstammt dem mittleren Keimblatt, und das zugehörige Hirnareal ist das Mittelhirn. Typische biologische Konflikte, die sich hier auswirken, handeln von Selbstentwertung, nicht schwanger zu werden und daher nicht „Frau genug“ zu sein. Man kann sich gut vorstellen, dass der Hintergrund von Stammesgesellschaften mit deutlicher Rollendefinition, wie man es bei Schwarzen erwarten könnte, auf bewusster oder unbewusster Ebene eher zu solchen Konflikten kommt.

In der Stressphase geschieht ein verstärkter Gewebsaufbau, der typischerweise auch nach der Konfliktlösung bestehen bleibt.

Diese Tabelle über Myome japanischer Patienten handelt von im Hospital behandelten Fällen, nicht von der totalen Anzahl. Von 1984 bis 1993 stieg die Zahl der Fälle langsam an, um dann wieder abzufallen. In 1984 und 2005 ist die Anzahl praktisch gleich. Wie kann man das deuten? Hat sich die potenzielle Konfliktlage verändert?

Veränderungen der traditionellen Frauenrolle

Diese Bilder entstammen einem Kostümdrama und zeigen einen Samurai im Aufbruch. Seine Frau ist hinter ihm – immer hinter ihm. Ihr Lebensbereich ist die häusliche Umgebung, und ihre Aufgaben sind, sich um Ehemann und Familienmitglieder zu kümmern. Am wichtigsten ist aber, dass sie ein Kind gebiert.
So war die Situation vor 200 Jahren. Nach dem 2. Weltkrieg veränderten sich die Gesetze, und die Frauen wurden den Männern gleichgestellt, aber in der Kultur, bewusst oder unbewusst, gab es diese Gleichheit noch nicht.

Oben ist das Bild einer japanischen Weihnachtstorte – seit ungefähr den 80er Jahren eine populäre Tradition bei uns! Und es gibt das Sprichwort „wie eine liegengebliebene Weihnachtstorte“. Jeder möchte sie vor Heiligabend zum Fest kaufen – aber danach, am 26. oder 27. Dezember, verliert sie total die Bedeutung; dann ist es zu spät.

Der Ausdruck „liegengebliebene Weihnachtstorte“ bedeutet, wenn eine Frau über 25 ist, wird sie zu alt zum heiraten und kein Mann will sie mehr als Ehefrau. Sogar in den 1980er Jahren hatten Frauen höchstend Teilzeitjobs und beeilten sich zu heiraten. Danach gaben die meisten Frauen ihre Erwerbsarbeit auf, und ihr Lebenszweck wurde die Familie: ein Baby und das perfekte Zuhause. Die Frauenrolle in Japan hat sich also in vielen hundert Jahren bis in diese Zeit kaum verändert.

Der Umschwung kam 1990 mit der Finanzkrise! Das Gehalt des Mannes reichte nicht mehr aus, um die Kosten der Familie zu decken, und nun waren Frauen gezwungen, in ihren Jobs auch nach der Heirat weiterzuarbeiten. Viele Frauen machten nun den finanziellen Erfolg zu ihrem Lebensziel, und Kinder waren nicht mehr die erste Priorität. Was sind nun die Konflikte, die moderne Frauen haben?

Meine eigene Geschichte

Vor 15 Jahren bemerkte ich, dass sich etwas in meinem Unterbauch entwickelte, und schließlich hatte der Tumor einen Durchmesser von 20 cm und nahm meine Beckenhöhle fast vollständig ein. Mein Konflikt hatte aber nichts mit Schwangerschaft zu tun! Auch bei anderen Patientinnen fand ich typische Muster heraus, die ihren neuen Anforderungen entsprachen:

  • Thema: Ablehnung von Weiblichkeit
  • Glaubenssätze:
    „Weibliches Verhalten ist unprofessionell“
    „Ich habe als Frau Nachteile am Arbeitsplatz“
    „Ich kann nicht sowohl Frau sein und eine Karriere haben“
  • Gefühle: Enttäuschung, Ärger, Traurigkeit
  • Verhaltensmuster: Weiblichkeit wird unterdrückt

Wenn wir uns wieder der Tabelle zuwenden, liegt das Datum dieser neuartigen Konflikte zu Beginn der 90er Jahre. Die alten Schwangerschaftsthemen sind noch präsent, aber die neuen Themen kamen dazu! Nach 1993 dominierten die neuen Konfliktthemen der unterdrückten Weiblichkeit. In den Jahren der Überschneidung ist der Höhepunkt der Patientenfälle in der Tabelle, danach nehmen sie wieder langsam ab.

Weitergegebene Glaubensmuster

Ein Glaubenssatz, der durch die Mütter vererbt wird und der das Programm verstärkt ist „eine Tochter ist wertlos“. Wie ist er entstanden?

  • Eine Tochter verlässt das Elternhaus nach ihrer Heirat
  • Der Name und die Familientraditionen werden durch sie nicht weitergegeben
  • Sie kann so die Eltern nicht weiter unterstützen
  • Sie belastet die Eltern durch die Kosten von Bildung und Heirat

In meiner Familie war dieser Glaubenssatz bei meiner Großmutter, meiner Mutter und auch bei mir selbst aktiv. So muss eine Frau ihren Wert erst durch Heirat, Kinder und ein perfektes Heim bestätigen – oder durch Erfolg und Karriere. Diese Vorstellungen sind oft schwieriger zu verändern als die Gefühle an sich.

Ich erwähnte, dass das Hirnrelais bei Myomen im Mittelhirn liegt. Das bedeutet, dass sich diese Tumoren in der Regenerationsphase nicht von allein zurückentwickeln. Ich versuchte es neben einer 6-monatigen Hormontherapie mit natürlichen Methoden wie Homöopathie und makrobiotischer Kost ohne tierisches Protein und Zucker, und der Tumor verringerte sich dadurch um 2/3! So konnte er erfolgreich entfernt werden, und meine Gebärmutter blieb erhalten.“

Bilder: Miho Nonami

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